Der von Thames & Hudson herausgegebene Band Women, Art, Society bietet einen aufschlussreichen Überblick über die feministische Kunstgeschichte und stellt nicht nur Künstlerinnen und ihre Werke vor, sondern untersucht beispielsweise auch, wie Künstlerinnen über die Jahre marginalisiert wurden. Das Buch wurde von der emeritierten Professorin der San Francisco State University, Whitney Chadwick, und der Kunsthistorikerin und Kuratorin Flavia Frigeri geschrieben und ist Teil der renommierten Reihe „World of Art“ von Thames & Hudson.
Whitney Chadwicks hochgelobte Studie stellt die Annahme in Frage, dass große Künstlerinnen Ausnahmen von der Regel sind, die ihr Geschlecht überwinden, um bedeutende Kunstwerke zu schaffen. Chadwick würdigt zwar die vielen Frauen, deren Beitrag zur visuellen Kultur seit dem Mittelalter oft vernachlässigt wurde, doch die Studie ist weit mehr als ein alternativer Kanon von Künstlerinnen: eine neue Untersuchung der Werke selbst und der Art und Weise, wie sie als marginal wahrgenommen wurden, oft in direktem Bezug auf das Geschlecht. In ihrer Erörterung des Feminismus und seines Einflusses auf eine solche Neubewertung geht die Autorin auch auf die damit eng verbundenen Themen Ethnizität, Klasse und Sexualität ein.
Mit einem neuen Vorwort und einem Nachwort einer aufregenden neuen Autorität auf dem Gebiet der Geschichte der Künstlerinnen setzt diese überarbeitete Ausgabe das Projekt fort, die Entwicklung der feministischen Kunstgeschichte und -pädagogik in den letzten Jahren nachzuzeichnen und aufzuzeigen, wie Künstlerinnen auf neue Strategien des Feminismus für die heutige Zeit reagiert haben.