Shaping the World: Sculpture from Prehistory to Now nimmt Sie mit auf eine Reise durch die Geschichte der Bildhauerei und Skulptur. In diesem Werk zeigen der Künstler Anthony Gormley und der Kunstkritiker und Kunsthistoriker Martin Gayford Skulpturen aus aller Welt und decken dabei Tausende von Jahren dieser Kunstform ab. Indem sie die Perspektive des jeweils anderen ergänzen, reflektieren die Autoren über die Bedeutung der Skulptur in der Entwicklung der Menschheit – Skulpturen sind nicht nur schöne Gegenstände und Ornamente, sondern Kunstwerke und Wahrzeichen, die mit den Werten, Kulturen und Religionen der Menschheit verbunden sind. Das Werk wurde von dem britischen Verlag Thames & Hudson veröffentlicht.
Die Bildhauerei ist die universelle Kunst. Sie wurde in allen Kulturen der Welt praktiziert und reicht bis in die ferne Vergangenheit zurück. Die ersten geformten Steine, die heute noch erhalten sind, könnten sogar noch vor der Entstehung der Sprache hergestellt worden sein. Der Drang, Stein, Ton, Holz und Metall zu formen, ist offenbar tief in unserer Psyche und Biologie verwurzelt. Dies verbindet die Frage „Was ist Bildhauerei?“ mit der Frage „Was ist Menschlichkeit?“
In diesem umfassenden Buch erörtern zwei sich ergänzende Stimmen – die eines Künstlers, der sich sowohl auf asiatische und buddhistische Traditionen als auch auf die westliche Bildhauergeschichte bezieht, und die eines Kritikers und Historikers – wie die Bildhauerei für die Entwicklung unseres Denk- und Gefühlspotenzials von zentraler Bedeutung war. Die Bildhauerei kann nicht isoliert als ästhetische Beschäftigung betrachtet werden; sie ist mit dem zwingenden Drang des Menschen verbunden, sich in der Landschaft bemerkbar zu machen, zu bauen, Bilder zu kreieren, Religion zu praktizieren und philosophisches Denken zu entwickeln.
Anhand von Beispielen aus dem Zeitraum von Tausenden von Jahren vor der christlichen Zeitrechnung bis heute und aus der ganzen Welt behandeln die Autoren die Bildhauerei als eine transnationale Kunstform mit ihrer eigenen faszinierenden Geschichte. Sie berücksichtigen Materialien und Techniken und setzen sich mit übergreifenden Themen wie Raum, Licht und Dunkelheit auseinander. Sie erörtern vor allem ihre Auffassung von der Bildhauerei als eine Form des physischen Denkens, die in der Lage ist, die Gefühle der Menschen zu verändern und sie dazu einzuladen, die Skulptur, der sie begegnen, und im weiteren Sinne die Welt um sie herum auf eine völlig andere Weise zu betrachten.